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Das Psychodrama wurde vom österreichisch-amerikanischen Psychiater und Soziologen Jakob Levy Moreno (1889-1974) als eine der ältesten psychotherapeutische Methoden aus dem Rollenspiel und Stegreiftheater zunächst in den 20er Jahren in Wien begründet und später in den USA weiterentwickelt. 

In der psychodramatischen Persönlichkeitstheorie ist der Begriff der Rolle von zentraler Bedeutung. Rollen werden ausgeführt, variiert und neu gestaltet.

Im Gesundheitsbegriff des Psychodramas wird der Mensch als spontanes, kreatives und soziales Wesen verstanden. Von diesem Gesundheitsbegriff weicht er ab, wenn er auf zu wenige Rollen fixiert und eingeengt ist. Es fehlen dann für bestimmte Situationen angemessene Handlungsmöglichkeiten, die aus seinem Rollenrepertoire nicht verfügbar oder blockiert sind. Der Depressive beispielsweise hat die Rolle des Handelnden nur mehr eingeschränkt zur Verfügung, der Ängstliche fehlt die Rolle der Sicheren und die Burn-Out-Patientin kann nicht mehr in der Rolle der Entspannten agieren.

Im Mittelpunkt der Methode stehen die szenische Darstellung im Spiel und die Aufarbeitung des im Spiel Erlebten. In den szenischen Darstellungen können innere Bilder, Fantasien, alte Szenen, intrapsychische und zwischenmenschliche Konflikte nicht nur deutlicher erkannt, sonder auch wieder erlebbar und bearbeitet werden. Fixierungen an festgefahrene Rollen werden aufgehoben und die Erweiterung des Rollenrepertoires wird in kreativer Weise ermöglicht.

Ziel des Psychodramas ist es, adäquates Handeln kreativ zu ermöglichen. Neben der Gruppentherapie findet das Psychodrama Anwendung in der Einzeltherapie, in der Paartherapie, in der Familientherapie und in der Krisenintervention.

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